Die SGG fördert Forschung zum Thema Freiwilligkeit
Dank Personen, die das zivilgesellschaftliche Engagement stärken wollten, konnte die SGG im Jahr 1810 gegründet werden. So liegt es nahe, dass die SGG sich vor rund einer Dekade dazu entschloss, angewandte und praxisrelevante Forschung im Bereich Freiwilligkeit ideell und finanziell zu fördern. Sie hat zu diesem Zweck 2003 die Kommission Forschung Freiwilligkeit KFF) ins Leben gerufen.
Forschung anstossen und unterstützen
Die KFF leitet zum einen Forschungsprojekte in die Wege. Ein Beispiel dafür ist der Freiwilligen-Monitor. Zum andern nimmt sie Forschungsgesuche entgegen, beurteilt sie und empfiehlt den strategischen SGG-Gremien einen finanziellen Beitrag.
Freiwilligen-Management und Freiwilligen-Koordination
An der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Olten existiert der CAS-Lehrgang in Freiwilligen-Management. Eine mit Bestnote bewertete Schlussarbeit thematisiert das Freiwilligen-Management und die Freiwilligen-Koordination in Institutionen. Die Autorin wirkt als Freiwilligen-Koordinatorin und Leiterin Aktivierung und Alltagsgestaltung in zwei Betagtenzentren in der Zentralschweiz. Die Erkenntnisse aus den Betagtenzentren sind durchaus übertragbar auf Betreuungsinstitutionen im Kinder-, Jugend- oder Gesundheitsbereich sowie auf NGOs im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich.
Quellenangabe: Karin Blum: Freiwilligen-Management und Freiwilligen-Koordination in Betagtenzentren. Projektarbeit im CAS-Lehrgang “Freiwilligenmanagement”. Olten, FHNW, 2018.
SGG unterstützt Studie: Kompetenzen von Freiwilligen – ein unterschätztes Potenzial
Wie können Jugendliche motiviert und mobilisiert werden? Liegt der Schlüssel zum Erfolg in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit? Eine Studie zeigt, dass junge Menschen im Rahmen von Freiwilligenarbeit Kompetenzen erwerben, die bei Arbeitgebern hoch im Kurs stehen. Die SGG unterstützte die Studie sowie die Publikation von Sandrine Cortessis und Saskia Weber Guisan vom Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB).
In einer Zeit, in der Unternehmen Strategien suchen müssen, um junge Menschen an sich zu binden, stellt sich die Frage, wie es kommt, dass Jugendliche Zeit und Energie für eine ehrenamtliche Vereinstätigkeit aufwenden, für die sie weder einen Lohn noch gute Noten bekommen. Mit dieser Frage wandten sich die Forscherinnen des EHB an rund 40 ehrenamtlich Tätige im Alter von 16 bis 25 Jahren, die sich zum Zeitpunkt der Befragung grösstenteils in einer Ausbildung (Lehre, Mittelschule, FH oder Universität) befanden oder in einigen Fällen bereits im Erwerbsleben standen. Ihre Aussagen zeigen, dass die Jugendlichen dank der Unterstützung von Vereinsverantwortlichen und Gleichaltrigen Selbstvertrauen gewinnen, Eigeninitiative entwickeln und ihre Kooperationsfähigkeit ausbauen. Dank der Verantwortung, die ihnen früh übertragen wird, können sie Erfahrungen in der Planung, Organisation und Projektleitung sammeln und müssen dabei zugleich den Spagat zwischen den verschiedenen Vorgaben meistern. Leider werden diese Kompetenzen in der Arbeits- und Bildungswelt zu wenig anerkannt.
Unterschiedliche Motivationen
Ob sich Jugendliche für ein Engagement in einem Verein entscheiden oder nicht, hängt massgeblich davon ab, welche Gelegenheiten sich ihnen im näheren Umfeld bieten, etwa im Verwandten- und Freundeskreis oder in der Region. Das Beziehungsnetz spielt beim ehrenamtlichen Engagement von Jugendlichen eine grosse Rolle. Es gibt aber auch Jugendliche, die sich ohne Zutun ihres Umfelds für einen Verein engagieren, etwa weil sie sich für eine ganz bestimmte Aufgabe oder einen ganz bestimmten Bereich interessieren. Eva zum Beispiel engagiert sich in der freiwilligen Feuerwehr, Sam ist dem Jugend-Rotkreuz beigetreten, weil er seinen Mitmenschen helfen will. Ein weiterer Grund, sich für einen Verein zu engagieren, kann auch im Wunsch begründet sein, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Das trifft etwa auf Jugendliche zu, die einem Sport- oder einem Kulturverein beitreten. So haben sie Zugang zu einem Umfeld, das sie interessiert, und erhalten dafür manchmal eine kleine Gegenleistung, etwa in Form von Getränken oder Gratiseintritten. Die Gründe für das Vereinsengagement von Jugendlichen sind aber nicht zwingend dieselben, die sie dazu veranlassen, sich längerfristig für den Verein zu engagieren. Was also bringt Jugendliche dazu, einem Verein längerfristig treu zu bleiben und sich dauerhaft zu engagieren? Zwei Faktoren spielen hier eine massgebliche Rolle: das Zugehörigkeitsgefühl und das Ansehen, das mit dem Vereinsengagement einhergeht.
Zugehörigkeitsgefühl
Gerade für Jugendliche, die an der Schwelle zum Erwachsenenleben stehen, scheint das Zugehörigkeitsgefühl eine wichtige Rolle zu spielen. Die «werdenden Erwachsenen» sind auf der Suche nach einer neuen Identität und haben ein starkes Bedürfnis, verschiedene Aktivitäten, Ideen und Positionen auszuprobieren und verschiedene Entscheidungen zu testen. Freiwilligenorganisationen scheinen genau dieses Bedürfnis zu erfüllen, denn sie bieten jungen Erwachsenen die Möglichkeit, verschiedene Situationen zu erleben und in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Die jungen Freiwilligen fügen sich in eine Gemeinschaft ein, in der man ihnen Vertrauen entgegenbringt und ihnen Verantwortung überträgt. Zugleich erfüllt sich der Wunsch der Jugendlichen nach Gruppenzugehörigkeit. Das Gefühl, vertrauenswürdig zu sein, einer Gruppe anzugehören, mit Gleichgesinnten gesellige Momente zu erleben und sich über die ehrenamtliche Tätigkeit hinaus austauschen zu können, motiviert junge Menschen zu einem Engagement. Besonders hervorgehoben wurde von den befragten Jugendlichen das Zugehörigkeitsgefühl. Die Menschen, die sie im Rahmen ihrer freiwilligen Tätigkeit kennenlernen, spielen in ihrem Leben eine wichtige Rolle. Sie betrachten sie als Freunde, wenn nicht gar als «zweite Familie». Das trifft etwa auf Dario (22) zu, der sich in der freiwilligen Feuerwehr engagiert: «Wir sind 30 Leute in der freiwilligen Feuerwehr, ich habe also 30 neue Freunde gefunden.» Viele der Befragten, ob in kleinen oder grossen Freiwilligenorganisationen tätig, gaben an, dass es ihnen Freude bereitet, ausserhalb der Schule, des Arbeitsplatzes und der Familie Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen, die die gleichen Hobbys und Vorlieben haben, die gleichen Ideale und Werte vertreten. Die Freiwilligenarbeit betrachten sie nicht als Last. Die jungen Freiwilligen werden getragen von der guten Stimmung in der Gruppe.
Ansehen und Verantwortung
In der Arbeitswelt muss man sich Vertrauen allmählich verdienen. Im Vereinsleben hingegen können Jugendliche schnell Verantwortung übernehmen. Diese Anerkennung treibt die Jugendlichen an, viel Zeit und Energie in die freiwillige Arbeit zu stecken. So war es auch bei Céline, die mit 23 Jahren Personalverantwortliche in einem Musikclub wurde, in dem sie zuerst an der Bar und der Kasse gearbeitet hatte. «Ich bin diejenige, die alles koordiniert und die Sozialversicherungsbeiträge bezahlt. […] Das ist ziemlich lustig, weil viele Angestellte älter sind als ich. Einige sind über 30, ich bin mit 23 Jahren so etwas wie das Nesthäkchen.» Céline freut sich, dass sie die Gelegenheit bekam, in eine neue Rolle zu schlüpfen, die ihr aufgrund der damit einhergehenden Verantwortung auch ein gewisses Ansehen einbringt. Sie mobilisiert all ihre Ressourcen, um zu beweisen, dass sie den anvertrauten Aufgaben, zum Beispiel der Budgetverwaltung, gewachsen ist. Wie Céline engagiert sich auch Nicolas ehrenamtlich. Tagsüber arbeitet er als Hilfsarbeiter auf dem Bau, abends ist er Vizepräsident in einem Jugendparlament. Auch er ist stolz auf das Ansehen und die Verantwortung, die mit dieser Tätigkeit einhergehen. Viele Freiwillige geben an, dass ihnen in anderen Gesellschaftsbereichen, etwa in der Schule oder am Arbeitsplatz, dieses Vertrauen weitgehend versagt bleibt. Sie finden es frustrierend, dass sie in eine Rolle gedrängt werden, die sie zur Passivität zwingt.
Potenziale entdecken und entwickeln
«Ich konnte alles, was ich ausserhalb des Berufslebens in der Kommission gelernt habe, in der Lehre umsetzen… Ich habe mehr Selbstvertrauen gewonnen.» Nicht nur die 20-jährige Tiziana, Mitglied eines Jugendparlaments, gab in der Befragung an, dass sie an der ehrenamtlichen Tätigkeit persönlich gewachsen ist. Dank der Freiwilligenarbeit lernte sie sich besser kennen, sie wuchs an ihren Aufgaben, gewann Selbstvertrauen, lernte mit Stress umzugehen, im Team zu arbeiten und anderen zuzuhören. Werden diese Selbst- und Sozialkompetenzen mit anderen Ressourcen kombiniert, bringen Jugendliche die wichtigsten Voraussetzungen mit, um eine ganze Bandbreite an Aktivitäten fachkundig auszuführen. Das war auch bei Joël (19), Mitglied der Landjugend, der Fall. «Wenn man an einer Bar arbeitet, wo 100 bis 150 Menschen vorbeikommen, braucht man eine gewisse Gelassenheit und auch etwas Organisationstalent. Gegen zwei bis drei Uhr morgens können die Leute schon etwas aggressiv werden.» Neben übergreifenden Kompetenzen erwerben Freiwillige auch spezifische Fachkompetenzen auf dem Tätigkeitsgebiet des Vereins. Da die Freiwilligenorganisationen in Komitees oder Arbeitsgruppen organisiert sind, können die Jugendlichen administrative oder technische Kompetenzen erwerben, etwa indem sie Traktandenlisten oder Sitzungsprotokolle verfassen, ein Budget führen oder präsentieren. Das Engagement im Verein gibt ihnen ferner die Möglichkeit, sich mit einem neuen Vokabular vertraut zu machen oder mit bestimmten Zielgruppen wie Kindern, Künstlern oder Menschen mit Behinderung zu interagieren.
Kompetenzen werden unterschätzt
Soft Skills, das heisst Selbst- und Sozialkompetenzen, sind in der Arbeitswelt sehr gefragt. Trotzdem sind sich Arbeitgeber der Kompetenzen, die junge Menschen bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit erwerben, nicht genügend bewusst. Wenn die Arbeitgeber nicht gerade selbst Erfahrungen mit Vereinsengagement haben, neigen sie dazu, die Lernergebnisse, die Jugendliche in einem anderen Rahmen erzielen und die nicht zu einem Bildungsabschluss führen, zu unterschätzen. Damit Vereine ebenso als Lernorte und Orte der Kompetenzentwicklung betrachtet werden wie Schulen und Unternehmen, müssen sich die Freiwilligen selbst ihrer Kompetenzen und ihrer Stärken bewusst werden und diese sichtbar machen. Das nichtformale und informelle Lernen in Freiwilligenorganisationen muss in Zukunft stärker anerkannt werden. Mit dem Dossier «Freiwillig Engagiert» (www.dossier-freiwillig-engagiert.ch) ist ein erster Schritt in diese Richtung getan. Das Dossier ermöglicht es, Vereinsaktivitäten einheitlich zu erfassen und zu beschreiben und die erworbenen Kompetenzen sowie die absolvierten Aus- und Weiterbildungen zu dokumentieren.
Sandrine Cortessis, Saskia Weber Guisan, Evelyn Tsandev
Le bénévolat des jeunes: une forme alternative d’éducation.
Zürich, Seismo Verlag, 2019 / 192 Seiten, CHF 32.-, ISBN 978-2-88351-086-9
Wie freiwillig ist Freiwilligenarbeit?
Drei englische Soziologinnen untersuchen die Freiwilligenarbeit bezüglich ihrer echten Freiwilligkeit. Sie stellen sehr unterschiedliche Gründe und Motive fest, die einen zur Freiwilligenarbeit bewegen. Darum schaffen sie vier neue Kategorien, um den unterschiedlichen Grad echter Freiwilligkeit zu erfassen. Die Forscherinnen Mihaela Kelemen, Anita Mangan und Susan Moffat thematisieren in ihrem Artikel «More Than a ‘Little Act of Kindness’? Towards a Typology of Volunteering as Unpaid Work» in der Zeitschrift «Sociology» eine wichtige Differenzierung der Freiwilligenarbeit. Sie reagieren mit dem Artikel auch auf die «Big Society»-Idee von Ex-Premierminister Cameron, die davon ausgeht, dass es ein unbegrenztes Reservoir an Goodwill in der Gesellschaft gibt, das es zur Förderung der Freiwilligenarbeit auszuschöpfen gelte. Auf Grund einer qualitativen Studie gelangten die Soziologinnen zu vier Kategorien von Freiwilligenarbeit, wobei bei allen Formen gleichzeitig ein individueller und ein kollektiver Nutzen erzeugt werden kann. Auch sind fliessende Übergänge zwischen den verschiedenen Formen der Freiwilligenarbeit möglich.
Altruistische Freiwilligenarbeit: Freundschaftlicher Akt fürs Gemeinwohl
Instrumentelle Freiwilligenarbeit: Egotaktische Motive: Kompetenzerweiterung
Militante Freiwilligenarbeit: Zielorientierter Aktivismus
Erzwungene «Freiwilligenarbeit»: Auferlegte oder erwartete gemeinnützige Arbeit
Die drei Autorinnen zeigen auf, dass in den letzten 30 Jahren ein marktgetriebener Diskurs die Freiwilligentätigkeit in ein hegemoniales neoliberales Modell der Arbeit gepresst hat. Freiwilligenarbeit werde in der Literatur immer stärker nach ihrem volkswirtschaftlichen Nutzen thematisiert. Und die erzwungene Freiwilligenarbeit – mit dem Begriff «Voluntolding» veranschaulicht – finde in immer versteckteren Formen statt: durch moralischen Druck im Corporate Volunteering, mit 1-Euro-Jobs, in unbezahlten Praktika, welche die Chance auf eine Arbeitsstelle erhöhen sollen, oder in Form des gemeinnützigen Dienstes als Alternative zu einer Geld- oder Gefängnisstrafe. Auf Grund all dieser kollektiven Zwänge und Herausforderungen gegenüber der unbezahlten Arbeit plädieren die Autorinnen dafür, dass bei der Freiwilligenarbeit die Motive Geselligkeit, Altruismus und Eigeninteresse wieder vermehrt in den Vordergrund gerückt werden.
Wirkung von Auszeichnungen auf die Motivation von Freiwilligen
Meistens sind es Soziologen, Arbeitspsychologinnen und Politologen, die sich wissenschaftlich mit Freiwilligenarbeit und mit der Motivation von Freiwilligen befassen. Ihre Studien haben wiederholt aufgezeigt, dass die Wertschätzung ein wichtiger Motivator für die unbezahlte Tätigkeit ist und dass monetäre Vergütungen die Motivation von Freiwilligen sogar schwächen. Die SGG hat mit Spannung die Studie von Bruno S. Frey und Jana Gallus zum Thema «Freiwillig? Ausgezeichnet! Eine ökonomische Analyse von Auszeichnungen im Freiwilligensektor» begleitet und unterstützt. Frey und Gallus haben die Wirksamkeit von Auszeichnungen, Preisen, Zertifikaten, Medaillen, Ehrennadeln, Trophäen, Pokalen, Orden und Ehrentiteln mit drei sich ergänzenden Methoden analysiert:
- Feldexperiment bei Wikipedia-RedaktorInnen
- Quantitative Querschnittstudie mit einer strukturierten Online-Umfrage bei 2000 Freiwilligenorganisationen der Deutschschweiz
- halb-strukturierte Tiefeninterviews mit einem Dutzend Fachpersonen im Bereich Freiwilligenarbeit und Auszeichnungen (u.a. Bruno Staffelbach, Georg von Schnurbein, Theo Wehner und Roman Herzog).
Das Autorenteam hat den Ansatz der empirisch orientierten Ökonomie verwendet. Der ökonomische Ansatz postuliert nicht – wie der Laie vielleicht meinen könnte –, dass Geld der höchste Motivator menschlicher Arbeit ist, sondern dass Menschen systematisch auf intrinsische oder extrinsische Anreize reagieren und dass somit ihre Reaktionen auf Interventionen von aussen vorausgesagt werden kann. Bei Auszeichnungen handelt es sich um Anreize, die von aussen gesetzt werden und gleichzeitig den inneren Antrieb beeinflussen.
Firmen und NPOs ticken nicht so anders
Unternehmen und soziale Freiwilligenorganisationen werden in der Regel als gegensätzlich betrachtet: Verträge versus Absprachen, Lohn versus Wertschätzung, extrinsische versus intrinsische Motivation, Verdienst versus Sinnfindung, Gewinnmaximierung versus Philanthropie, Eigennutz versus Gemeinnutzen. Die Autoren zeigen jedoch auf, dass bei genauerer Untersuchung die grundlegenden Gemeinsamkeiten zwischen Profit-Unternehmen und Non-Profit-Organisationen überwiegen. In beiden Organisationsformen sind klare Leitbilder und Verantwortlichkeiten sowie die Förderung und Einbindung der Mitwirkenden in Entscheidungsstrukturen wichtig. Und bei beiden ist die Motivation ihrer Mitglieder unerlässlich. Unternehmen können ihre Beschäftigten nicht allein durch äussere Anreize motivieren. Intrinsische Anreize, die in Freiwilligenorganisationen fundamental wichtig sind, spielen auch in konkurrenzfähigen Firmen eine signifikante Rolle. Das Management einer erfolgreichen Unternehmung muss sich darauf verlassen können, dass Angestellte aus innerer Freude an der Tätigkeit wirken, wenn formelle Vereinbarungen und deren Einhaltung schwierig, zu kostenintensiv oder gar unmöglich sind. Die Kreativität der Mitarbeitenden hängt massgeblich davon ab, ob sie an der Arbeit selbst interessiert sind. In Bezug auf nicht-materielle Auszeichnungen haben diese gegenüber finanziellen Anreizen wie Boni zudem den Vorteil, dass sie öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen sowie das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden zu ihrer Organisation und den sozialen Status der Geber stärken.
Fazit 1: Unternehmen können in Bezug auf Mitarbeitermotivation von Freiwilligenorganisationen einiges lernen.
Auszeichnungen wirken auch virtuell
Die Fallstudie bei Wikipedia beschäftigt sich mit der grundlegenden Frage, ob Auszeichnungen überhaupt wirksam sind und die gewünschte Wirkung auf den Arbeitseinsatz von Freiwilligen erzielen. Weil ein hoher Anteil von Wikipedia-Autoren nur einen einzigen Beitrag leistet und dann ausscheidet, wurde im Feldexperiment eine neue Auszeichnung eingeführt (“Edelweiss”), mit der die Beiträge von Verfassern geehrt wurden. Monatlich wurde ermittelt, welche Editoren im Vormonat zum ersten Mal einen Beitrag zu Wikipedia geleistet hatten. Eine fixe Anzahl von ihnen wurde ausgezeichnet. Die übrigen Editoren erhielten keine Auszeichnung und dienten als Vergleichsgruppe. Die Auszeichnung wurde jeweils auf den Diskussionsseiten der Gewinner platziert und deren Namen wurden auf einer eigens eingerichteten Auszeichnungsseite des nationalen Wikipedia-Portals Schweiz aufgeführt. Die Wirkung war frappant. Der Anteil der Editoren, die sich weiter an der Arbeit von Wikipedia beteiligen, ist im Folgemonat um 25 Prozent gestiegen. Ohne Auszeichnung blieben nur 35 Prozent aktiv. Unter den Ausgezeichneten blieben hingegen 43 Prozent dabei. Diese Auswirkungen galten sowohl kurz- als auch längerfristig. Auszeichnungen sind folglich fähig, die Motivation von Freiwilligen markant und dauerhaft zu festigen und sogar zu steigern. Dieser Effekt ist umso erstaunlicher, als die Auszeichnungen an Pseudonyme verliehen wurden und sich keinerlei materielle oder nicht-materielle Vorteile – wie zum Beispiel eine Statuserhöhung im Bekanntenkreis – einstellen konnten.
Fazit 2: Auch bei den Online-Freiwilligen ist die Motivation primär intrinsisch. Und auch virtuelle und anonyme Auszeichnungen steigern die Motivation zur Freiwilligenarbeit.
Freiwilligenorganisationen handeln nicht immer logisch
Die Online-Umfrage bei 2000 von rund 60’000 Freiwilligenorganisationen in der Deutschschweiz hat gleich mehrere Verhaltensweisen von Freiwilligenorganisationen zum Vorschein gebracht, die zum Nachdenken anregen. So vergeben 62% der Freiwilligenorganisationen keine Auszeichnungen, obwohl 75% der leitenden Personen in den Organisationen fanden, dass Auszeichnungen ein geeignetes Mittel seien, um neue Freiwillige zu gewinnen. Und 59% der Befragten waren auch der Meinung, dass Auszeichnungen positiv auf Freiwillige wirken, die bisher keine Auszeichnung erhalten haben. 58,1% der Organisationen vergeben Ehrentitel, 33,8% sprechen öffentliches Lob aus, 29,7% verleihen Zertifikate, 17,2% vergeben Medaillen, 12,4% Ehrennadeln und 8,7% Trophäen. Rund ein Drittel der Organisationen vergeben weitere Formen von Auszeichnungen wie beispielsweise Sozialzeitausweis, Geschenke, Gutscheine, Dankesessen, Blumen, Wein, Belobigungen in der Clubzeitschrift sowie Dank und Ehrung an der Generalversammlung. 83% der Organisationen zeichnen Einzelpersonen aus. Nur 9% zeichnen auch Gruppen aus. Bei 89% der Organisationen ist überdurchschnittliches Engagement ein wichtiges Kriterium für die Verleihung von Auszeichnungen. Die Dauer der Zugehörigkeit zur Organisation wird von 84% der Freiwilligenorganisationen als Grund für die Verleihung von Auszeichnungen genannt.
Fazit 3: Die Vergabe von Auszeichnungen ist in vielen Freiwilligenorganisationen noch kein Teil der strategischen Planung.
Fachpersonen liefern Inputs
Die zwölf Personen, die sich professionell mit Freiwilligenarbeit und/oder der Vergabe von Auszeichnungen befassen, haben die in der Online-Umfrage und im Wikipedia-Experiment gewonnenen Erkenntnisse weitgehend bestätigt. Die meisten ihrer Aussagen überraschen wenig. Einige Gedanken könnten und sollten jedoch einen Impact für die Zukunft haben:
- Die Ökonomisierung der Welt, die als wertvoll erfahren lässt, was Geld kostet und bringt, setzt Organisationen des Freiwilligensektors ähnlich wie die Wissenschaft zunehmend unter Druck. Unter diesem Gesichtspunkt bilden nicht-monetäre Auszeichnungen ein wichtiges Gegenstück zur Monetarisierung der Arbeit.
- Noch besteht keine Gefahr einer Inflation von Auszeichnungen im Freiwilligenbereich. Die fast selbstverständlich gewordenen finanziellen Auszeichnungen im ersten Arbeitsmarkt (Boni) haben hingegen ihre positive Wirkung auf die Arbeitsmotivation längst verloren. Darum ist ein Overkill an immateriellen Auszeichnungen umso mehr zu vermeiden.
- Betreuungsgutschriften für fragile Angehörige, welche wie die Kinderbetreuung bei der AHV anrechenbar oder wie Spenden von den Steuern abziehbar sind, werden in Zukunft immer stärker ein Thema auf der politischen Agenda werden.
- Die positive und langfristige Wirkung von Auszeichnungen auf die Empfangenden, auf die gebenden Organisationen sowie auf die Öffentlichkeit sollten näher erforscht werden.
- Zur Stärkung der Motivation von Freiwilligen sollte man nicht nur auf Auszeichnungen setzen. Vernünftige Aufgaben sowie die organisationale Zugehörigkeit sind die wichtigsten Motivationsfaktoren für die Freiwilligenarbeit.
- Freiwilligenorganisationen müssen sich noch stärker auf die Mobilität ihrer Mitglieder einstellen.
Fazit 4: In den nächsten Jahrzehnten kommen grosse soziale und demografische Veränderungen auf die Freiwilligenorganisationen und auf die Zivilgesellschaft überhaupt zu. Die Forschungstätigkeit in diesem Bereich wie auch das Einbringen dieser Themen in die politische Agenda sind unerlässlich.
Knigge für die Vergabe von Auszeichnungen
Das Forscherteam Bruno S. Frey und Jana Gallus schliesst seine Analyse ab mit einem für die Praxis wertvollen Katalog von Elementen und Kriterien, die bei der Vergabe von Auszeichnungen besonders zu berücksichtigen bzw. unbedingt zu vermeiden sind. Dieser Knigge gilt nicht nur für soziale Freiwilligenorganisationen, sondern genauso für gewinnorientierte Firmen und staatliche Behörden. In Freiwilligenorganisationen sind Auszeichnungen jedoch mit einer zusätzlichen Sensibilität anzuwenden, weil den freiwillig Tätigen durch Auszeichnungen die Möglichkeit genommen werden könnte, ihr Engagement als rein absichtslose gute Tat darzustellen.
- Auszeichnungen sind Teil einer umfassenden Anerkennungskultur. Sie sind nicht wie der Muttertag ein Ersatz, eine Kompensation oder ein Alibi für eine kontinuierliche ganzjährige Wertschätzung.
- Auszeichnungen sollen Autonomie und Unabhängigkeit der Ausgezeichneten betonen. Bei der Preisvergabe das freiwillige, selbstbestimmte Engagement unterstreichen.
- Treues Engagement und Innovation statt einzelne Helden-Taten ehren.
- Mit immateriellen Ehrungen und bescheidenem Rahmen wirken Organisationen glaubwürdiger.
- Auszeichnungen sollen kompetent begründet werden, um den Eindruck einer Instrumentalisierung für Marketingzwecke in eigener Sache zu vermeiden.
- Auszeichnungen sind Überraschungsgesten und keine automatischen Pseudo-Boni.
- Auszeichnungen würdigen auch das Umfeld der ausgezeichneten Personen und stärken dadurch das Gemeinschaftsgefühl.
- Das entscheidende Vergabegremium bewusst wählen: ein Mix aus Leitung oder ExpertInnen.
- Auszeichnungen müssen vom Umfeld als gerecht empfunden werden. Distanz zwischen Ehrenden und Geehrten ist unerlässlich.
- Auszeichnungen sind kontextabhängig. Je nach Freiwilligenbereich existieren sehr unterschiedliche tradierte Rituale.
- Zu häufig verliehene Auszeichnungen verlieren ihre Wirkung. Das kann sogar bei Heiligsprechungen passieren.
- Zielgruppe kann variieren. Die Auszeichnung von Gruppen und Teams statt Einzelpersonen ist sinnvoll. Die Ehrung von Freiwilligen-KoordinatorInnen kann sehr wirksam sein. Auch Aussenstehende können für ihre politische, moralische oder finanzielle Unterstützung der Freiwilligenorganisation geehrt werden.
- Auszuzeichnende checken. Die Verleihung an zweifelhafte Personen schadet der Reputation der Organisation und der Auszeichnung.
- Die Vergabe von Freiwilligen-Preisen an Organisationen sollte öffentlich ausgeschrieben werden, damit sich diese aus eigener Initiative bewerben.
- Die Sichtbarkeit bei der Vergabe von Auszeichnungen (Medien, Behörden) ist wichtig.
Fazit 5: Selbst bei der Vergabe von Auszeichnungen genügt es nicht, dass sie gut gemeint sind.
Lukas Niederberger
Unterstützte Forschungsprojekte
Die SGG hat in den letzten 15 Jahren 25 Forschungsprojekte finanziell unterstützt und begleitet. Einige Forschungsarbeiten wurden in der Reihe «Freiwilligkeit» im Seismo Verlag herausgegeben.
2018 Sibylle Studer, Interface Politstudien, Luzern:
Informelle kommunale Freiwilligenarbeit im Dienst der Integration
(Beitrag SGG: CHF 42’000.-)
2017 Carola Togni, HETS / HES.SO, Lausanne:
(Dis)continuités dans le bénévolat féminin : l’exemple des centres de quartier lausannois
(Beitrag SGG: CHF 40’000.-)
2016 Jenny Maggi, Université de Genève:
L’engagement bénévole des migrants dans les projets de développement durable au Sénégal
(Beitrag SGG: CHF 60’000.-)
2016 Claudia Dubuis, Université de Neuchâtel:
Les associations pour l’environnement: le bénévolat et le travail salarié en tension
(Beitrag SGG: CHF 40’000.-)
2016 Stefan Güntert, FHNW, Olten:
Wertekongruenz als Erfolgsfaktor für Freiwilligkeit? – eine Analyse der Wirkmechanismen
(Beitrag SGG: CHF 30’000.-)
2015 Markus Lamprecht, LSSFB AG, Zürich:
Sportvereine im Wandel. Analyse unter Berücksichtigung der Freiwilligenarbeit
(Beitrag SGG: CHF 60’000.-)
2014 Sandrine Cortessis, EHB/IFFP/IUFFP:
Engagement des jeunes dans les activités bénévoles et développement des compétences
(Beitrag SGG: CHF 100’000.-)
2012 Jana Gallus / Bruno Frey, Uni Zürich:
Freiwillig? – Ausgezeichnet! Effekte von Auszeichnungen auf Motivation und Leistung
(Beitrag SGG: CHF 150’000.-)
2011 Markus Freitag, Universität Bern:
Wirkungen lokaler Vereine. Eine Analyse in 60 Schweizer Gemeinden
(Beitrag SGG: CHF 47’000.-)
2011 Monika T. Wicki, HfH, Zürich:
Freiwilliges Engagement von Menschen mit einer geistigen Behinderung
(Beitrag SGG: CHF 77’500.-)
2010 Siegfried Nagel, Universität Bern:
Personale Ressourcen im Sportverein – Entscheidungsprozesse in ehrenamtlicher Mitarbeit
(Beitrag SGG: CHF 140’000.-)
2009 Markus Lamprecht, LSSFB AG, Zürich:
Die Schweizer Sportvereine. Analyse unter Berücksichtigung der Freiwilligenarbeit
(Beitrag SGG: CHF 240’000.-)
2008 Tobias Schulz, Eidg. Forschungsanstalt WSL:
Ziele und Aktivitäten von Freiwilligenorganisationen im ländlichen Raum der Schweiz
(Beitrag SGG: CHF 11’900.-)
2008 Roger Blum, Universität Bern:
Freiwilligkeit und Mitgliederkommunikation in kantonalen Wahlkämpfen
(Beitrag SGG: CHF 90’000.-)
2007 Stiftung ZEWO:
Auswertung Freiwilligenmonitor für Hilfswerke
(Beitrag SGG: CHF 30’900.-)
2007 Markus Freitag, Universität Konstanz:
Fundament freiwilligen Engagements in der Schweiz
(Beitrag SGG: CHF 54’000.-)
2006 Susanne Brüggen, PH Thurgau:
Zwischen Engagement und Professionalität. Am Beispiel Komturei Tobel
(Beitrag SGG: CHF 140’000.-)
2006 Tobias Schulz, Universität Zürich:
Auswirkungen sozialstaatlicher Veränderungen auf Freiwilligenarbeit in Schweizer Gemeinden
(Beitrag SGG: CHF 150’000.-)
2005 Theo Wehner, ETH, Zürich:
Schweizer Milizsystem: Kirchenbehörden und Schulpflegen. Eine Vergleichsstudie
(Beitrag SGG: CHF 70’000.-)
2005 Sandro Cattacin, Université de Genève:
Inseln transnationaler Mobilität – Freiwilliges Engagement in Vereinen mobiler Menschen
(Beitrag SGG: CHF 100’000.-)
2003 Charles Landert, Landert Farago Davatz:
Freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit im Jugendsport als Integrationsleistung
(Beitrag SGG: CHF 150’000.-)
2003 Michael Nollert, Universität Zürich/Fribourg:
Freiwillig Aktive in der Schweiz: Einflussfaktoren und typische Profile
(Beitrag SGG: CHF 30’700.-)
2003 Markus Freitag, Universität Bern:
Freiwilligkeit als soziales Kapital der Gesellschaft: ein Vergleich der Schweizer Kantone
(Beitrag SGG: CHF 95’180.-)
2003 Lutz Oertel, Volksschulamt Zürich:
Freiwilligkeit in Schulbehörden: Persönliche Motive und soziopolitische Anforderungen
(Beitrag SGG: CHF 120’000.-)
2003 Tobias Schulz, Universität St. Gallen:
Folgen sozialpolitischer Veränderungen für die Freiwilligenarbeit und das Sozialwesen
(Beitrag SGG: CHF 67’715.-)
Publikationen
Die Bücher-Reihe Freiwilligkeit wird vom Verlag Seismo in Zusammenarbeit mit der SGG herausgegeben
Weitere Studien
Zivilgesellschaft in der Schweiz
Die vorliegende Studie nimmt gegenwärtige Debatten zur Zivilgesellschaft zum Anlass, erstmalig die lokalen Bestände und Bedingungen des freiwilligen Vereinsengagements schweizweit auszuleuchten. Neben einer Erhebung der Vereinsstrukturen in über 1200 Kommunen wurden in 60 repräsentativen Gemeinden auch die Bürgerinnen und Bürger zu ihrem Vereinsengagement sowie zu ihren Einschätzungen bezüglich des Vereinslebens befragt. Im Zentrum steht die Analyse der lokalen kulturellen, strukturellen und politischen Rahmenbedingungen von Freiwilligkeit. Insbesondere wird der Versuch unternommen, lokale Instrumente zur Förderung der Freiwilligkeit mit dem tatsächlichen Engagement der Einwohner in Bezug zu setzen und einen Eindruck über die Wirksamkeit kommunaler «Engagementpolitik» zu vermitteln. Während das Ausmass lokaler Freiwilligentätigkeit eine grundlegend kulturell bedingte Grösse darstellt, besteht die Wirkung politischer Gestaltungsversuche in der egalisierenden Ausweitung freiwilliger Tätigkeit auf breitere Bevölkerungsschichten. Kurz: Kultur bestimmt die Quantität, Politik die soziale Qualität lokaler Vereinstätigkeit.
Richard Traunmüller, Isabelle Stadelmann-Steffen, Kathrin Ackermann, Markus Freitag Zivilgesellschaft in der Schweiz. Analysen zum Vereinsengagement auf lokaler Ebene. 2012, 240 Seiten, ISBN 978-3-03777-113-6.
Präsentation Prof. Markus Freitag, Januar 2013
Doris Aregger: Dissertation „Freiwillig Engagierte – Engagierte Freiwillige. Wer sind die Schweizer Freiwilligen und was leisten sie? Eine empirische Analyse der Determinanten der Freiwilligenarbeit in der Schweiz PDF
Romualdo Ramos / Theo Wehner u.a.: Busy Yet Socially Engaged: Volunteering, Work–Life Balance and Health in the Working Population PDF
Lukas Scherer / Daniel Jordan: Workshop der GGKS: Wie gewinnen wir neue Freiwillige? Wie verbessern wir unsere öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung? PDF
Daniel Jordan / Alexandra Cloots: Quantitative Analyse der regulatorischen Vorschriften bei den gemeinnützigen Organisationen im Kanton St. Gallen PDF
Neuer Gesellschaftsvertrag
Die Autorenzeitschrift “schweizer monat” thematisiert seit 1921 politische und gesellschaftliche Zeitfragen. Regelmässig gibt die Redaktion auch thematische Sondernummern heraus: im Oktober 2015 eine über das freiwillige Engagement in der Zivilgesellschaft. Die Schweiz ist diesbezüglich wie in manch anderen Bereichen ein Sonderfall: Das Land verfügt über ein vom Staat gefordertes und gefördertes Milizprinzip. Und gleichzeitig engagieren sich die Bewohnerinnen und Bewohner landesweit als Freiwillige in über 100’000 Vereinen sowie in der Nachbarschaft. Und das Stiftungswesen sowie die Spendenbereitschaft blühen ebenfalls. Die Artikel des Spezialheftes informieren über die zivilgesellschaftlichen Trends und wollen die Lesenden gleichzeitig sensibilisieren und ermutigen für ein gemeinnütziges Engagement.
Die Artikel und Interview-Inputs stammen von Barbara Bleisch, Monique Bär, Peter Sloterdijk, Markus Freitag und Lukas Niederberger.
René Scheu (Hrsg)
Blühende Zivilgesellschaft. Vom Wert des freiwilligen Engagements
Autorenmagazin „Schweizer Monat“, Sonderthema 25
SMH Verlag, Zürich 2015, 32 Seiten, ISSN 0036-7400
Die Kooperation von Gemeinden und Vereinen
Eine Kosten-Nutzen-Analyse in zehn Schweizer Gemeinden
Die Kosten-Nutzen-Studie des Migros-Kulturprozent in zehn ausgewählten Deutschschweizer Gemeinden zeigt, dass sich die Kooperation zwischen Gemeinden und Vereinen auch betriebswirtschaftlich lohnt.
Gemeinden brauchen Vereine und Vereine brauchen Gemeinden. Viele Untersuchungen zeigen auf, wie erfolgreich die Zusammenarbeit von Gemeinden und Vereinen gestaltet werden kann. Die vom Migros-Kulturprozent in Auftrag gegebene und von Prognos durchgeführte Studie untersucht erstmalig den Nutzen, welchen Vereine für ihre Gemeinden erbringen und versucht diesen anhand von Fallstudien zu quantifizieren. Papierversion bestellen
Herausgeberin:
Cornelia Hürzeler, Migros-Kulturprozent
Weitere Materialien zum Thema Gemeinden und ihre Vereine finden Sie hier.
Verfasser der Studie:
Marcel Hölterhoff
Die Firma Prognos AG hat die Studie im Auftrag des Migros-Kulturprozent verfasst.
Bundesamt für Statistik: Modul unbezahlte Arbeit
Das Bundesamt für Statistik wertet die unbezahlte Arbeit regelmässig aus und hat dazu verschiedene Dokumente publiziert. Informationen