Die Rütliwiese ist eine im 19. Jahrhundert gestaltete Landschaft. Wie der Name „Rütli“ (ursprünglich von Grütli = gerodete Waldlichtung) verrät, handelt es sich um ein bäuerlich genutztes Rodungsgebiet. Seit dem 15. Jahrhundert gilt die Stätte als Ort der Zusammenkunft der alten Eidgenossen in ihrem Befreiungskampf. Im Jahr 1804 wurde Schillers Drama Wilhelm Tell veröffentlicht. Schiller verwob in diesem Drama den Rütlischwur und den Tell-Mythos und siedelte die Handlung seines Dramas auf dem Rütli an. In der Folge entwickelte sich eine internationale Faszination für den Schauplatz des Dramas. Die Rütliwiese wurde in der Folge im 19. Jahrhundert sanft überformt. An ihren Rändern wurden mehrere tausend Bäume und Sträucher gepflanzt. Namhafte Landschaftsarchitekten beschäftigten sich mit diesen Eingriffen.
Schwurplatz
Der Schwurplatz unterhalb vom Restaurant Rütlihaus gilt als die Stelle, wo im Jahr 1291 die gegenseitige Unterstützung der drei Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwald beschworen wurde. Für die Gestaltung des Schwurplatzes lieferte im 19. Jahrhundert selbst Gottfried Semper zwei Entwürfe. Schliesslich wählte man eine naturnahe Lösung: Aus Schwyz wurde ein Kalkfelsen herbeigeführt, aus dem die drei Wasserquellen entspringen und die drei Urkantone symbolisieren.
Rütlihaus
Rütli-Post
Liebhaber von Briefmarken kommen auf dem Rütli auf ihre Rechnung. Postkarten werden im Rütlihaus von Hand abgestempelt. Auf dem Rütli soll mit der Kreation von Bundesfeierkarten das Kreieren von sogenannten „Maximum-Karten“ ermöglicht werden. Maximum-Karten sind Kombinationen von thematisch abgestimmten Motiven auf der Postkarte, auf der Briefmarke und auf dem Stempel.
Biologische Landwirtschaft
Das Besondere am Rütli ist, dass das nationale Denkmal eine Landschaft ist. Darum wird der Landschaft in besonderer Weise Sorge getragen. Zur nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft gehören 3 Hektaren Wiesen und Weideflächen, auf denen 2-3 Mutterkühe, Mutterschafe, Ziegen und Schweine weiden. Seit 2015 weiden auf der Rütliwiese schottische Hochlandrinder. Das „Highland Cattle“ wird von einheimischen Bauern speziell geschätzt, weil es nicht enthornt ist. Das Schottische Hochlandrind ermöglicht einen optimalen geschlossenen Nährstoffkreislauf und schont die Weiden ausserordentlich. Es eignet sich optimal für schwieriges Gelände, weil es keine Terrassen bildet und kaum Trittschäden verursacht. Das Hochlandrind beschädigt den Boden weniger als Grau- und Braunvieh. Schottische Hochlandrinder sind zudem sehr pflegeleicht und können bei jeder Witterung im Freien sein. Während das scheue Braun- und Grauvieh wegen der Touristen jeweils tagsüber im Stall gehalten werden musste, hat das Schottische Hochlandrind keine Berührungsängste gegenüber Besuchern.
Picknickplatz
Ein beliebter Ort ist der grosse Picknickplatz mit mehreren Feuerstellen, einem Brunnen mit Trinkwasser und Tischen, die zum Verweilen einladen. Das Abfallkonzept auf dem Rütli ist einfach: Jede Besucherin, jeder Besucher nimmt den Abfall beim Verlassen mit. So bleibt das Rütli auch für die nächsten Besucherinnen und Besucher ein prächtiges Erlebnis.
Obere Scheune
Die „Obere Scheune“ direkt unter der Rütliwiese dient zahlreichen Aufgaben: Im Erdgeschoss finden Besucherinnen und Besucher sanitäre Anlagen. Zwei Zimmer dienen bei Grossveranstaltungen der Organisation und Logistik wie der Sanität und Sicherheit. Der Saal im Obergeschoss wird für Ausstellungen genutzt, kann aber auch für die Verpflegung bei Veranstaltungen verwendet werden. Die Küche kommt bei Grossanlässen zum Einsatz. Am dritten Oktobersonntag dient sie jeweils den Schützen für das traditionelle Pistolenschiessen.
Stall
Untere Scheune
Sehenswertes in der Umgebung
Der "Weg der Schweiz" (Rütli via Flüelen bis Brunnen)
Der „Weg der Schweiz“ entstand zum 700-Jahr-Jubiläum der Schweiz. Auf dem 35 Kilometer langen Heimatwanderweg um den Urnersee ist jeder Kanton mit einem eigenen Wegabschnitt vertreten. Erleben Sie hautnah die Schweizer Geschichte am Urnersee, oder lassen Sie sich vom Naturschutzgebiet am Reussdelta beeindrucken. Der „Weg der Schweiz“ bietet für die ganze Familie Wanderspass, ob kurz oder lang, leicht oder anspruchsvoll. Der „Weg der Schweiz“ ist als regionale Route des Netzes von Schweiz-Mobil/Wanderland durchgehend und in beide Richtungen als Route Nr. 99 signalisiert. Als Wegbegleiter dient auch der Kulturlandschaftsführer «Waldstätterweg und Weg der Schweiz». Weitere Informationen unter: Der Weg der Schweiz
Der Waldstätterweg
Der Waldstätterweg wurde 1991 als Beitrag der Innerschweizer Kantone an das 700-Jahr- Jubiläum der Eidgenossenschaft erstellt. Der Weg ergänzt den „Weg der Schweiz“ und umrundet zwischen Brunnen und Rütli alle Arme des Vierwaldstättersees. Der Waldstätterweg ist als regionale Route des Netzes von Schweiz-Mobil/Wanderland durchgehend und in beide Richtungen als Route Nr. 98 signalisiert. Der Waldstätterweg lässt sich als Fernwanderroute ganz oder in Teilen, auch in Tagesetappen, erleben. An fünfzig Standorten erzählt eine elektronische App mit Texten, Abbildungen und historischen Film- und Tondokumenten von der Tourismus- und Agrargeschichte der Vierwaldstätterseeregion. Als Wegbegleiter dient der Kulturlandschaftsführer «Waldstätterweg und Weg der Schweiz». Touristische Angebote entlang der historischen Wege – Bahnen, Hotels, Restaurants usw. – können im Voraus gebucht werden. Die neue webgestützte Didaktikplattform «Lernen unterwegs» richtet sich zudem an Schüler und Lehrer. Weitere Informationen unter: Waldstätterweg, Schweiz Tourismus
Schillerstein, Urnersee
Auf der Schifffahrt von Brunnen zum Rütli fährt man nahm am Schillerstein vorbei. Er steht direkt am Eingang zum Urner See. Das natürliche Felsriff war ursprünglich zwischen 34 und 40 Meter hoch und trug den Namen Mythenstein. 1838 sprengte man das oberste Drittel des Felsens ab, weil herabfallende Steine die Schifffahrt gefährdeten. Auf Antrag des Schwyzer Landammanns Carl Styger wurde 1859 an der Schillerfeier auf dem Rütli zum hundertsten Geburtstag des Dichters beschlossen, die von der Natur wie zu einem Denkmal gestaltete Pyramide Friedrich Schiller zu widmen. Am 21. Oktober 1860 wurde der Schillerstein im Beisein zahlreicher Schiffe festlich eingeweiht. Die Inschrift, deren Lettern aus vergoldetem Erz bestehen, lautet: DEM / SAENGER TELLS / F.SCHILLER / DIE URKANTONE / 1859. Weitere Informationen unter: Schillerstein
Haus zur Treib, am Vierwaldstättersee
Die Treib ist eine uralte, vor dem Föhn geschützte Hafenstätte. Ein Fährbetrieb verband vermutlich schon früh Seelisberg mit Brunnen, und auch ein Gasthaus ist schon im Mittelalter bezeugt. Das Gasthaus war wiederholt Versammlungsort der drei Alten Orte und anderer eidgenössischer Tagsatzungen. Weitere Informationen unter: Haus zur Treib
Platz der Auslandschweizer, Brunnen
Die Schweiz wäre unvollständig ohne ihre zahlreichen Staatsangehörigen im Ausland. Der Platz steht deshalb für die Zugehörigkeit der heute 700’000 im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer. Er ist zugleich Ausdruck ihrer starken Verbundenheit mit der Schweiz. Der Auslandschweizerplatz wird deshalb oft als „Rütli der Fünften Schweiz“ bezeichnet. Den Platz erreicht man, wenn man von der Schiffstation dem Ufer entlang westwärts geht, am Hotel Waldstätterhof vorbei in Richtung Föhnhafen. Weitere Informationen unter: Platz der Auslandschweizer
Bundeskapelle von Brunnen
Die Kapelle von Brunnen, auch Bundeskapelle genannt, steht genau dort, wo der Rütlischwur von 1291 erneuert wurde – im Jahre 1315, nach der Schlacht von Morgarten. Von da an nannten sich die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden „Eidgenossen“. Die sehenswerte Kapelle steht mitten im Ort Brunnen in unmittelbarer Nähe der Schiffs- und Busstation. Vom Bahnhof aus ist sie in rund sieben Minuten erreichbar. Weitere Informationen unter: Brunnen Tourismus
Tellskapelle in Sisikon am Vierwaldstättersee
Die St. Sebastian geweihte Tellskapelle steht an dem Ort, wo sich laut Legende Wilhelm Tell aus der Gefangenschaft Gessler befreien konnte und, den Nauen des Landvogts in die Wogen zurückstossend, sich an Land rettete. Ein erster Bau wird schon im 15. Jahrhundert im Weissen Buch von Sarnen, der wichtigsten Quelle zur Freiheitsgeschichte der Eidgenossen, erwähnt. Er soll 1388 erbaut worden sein. Die zweite Tellskapelle wurde 1590 errichtet, ein Bau mit zwei offenen Arkaden, der in der Tradition Innerschweizer Beinhäuser stand. Die dritte, heute noch bestehende Tellskapelle folgt diesem Schema. Sie wurde 1879/80 nach Plänen von Ludwig Isidor Sutter erbaut. Die monumentalen Wandbilder schuf Ernst Stückelberg 1880 – 1882. Sie stellen Apfelschuss, Tellensprung, Gesslers Tod und Rütlischwur dar. www.weg-der-schweiz.ch
Telldenkmal in Altdorf
Das Wilhelm-Tell-Denkmal aus Bronze stammt von Richard Kissling und wurde 1895 eingeweiht. Das Kunstwerk wurde in Auftrag gegeben von Politikern, die dem Künstler genaue Vorschriften machten, wie Wilhelm Tell dargestellt werden soll: als freiheitsliebender, stolzer, kühner, entschlossener Mann in der landesüblichen Bauerntracht. Weitere Informationen unter: Telldenkmal
Seelisberg
Hoch über dem Rütli thront das schmucke Dorf Seelisberg mit seinen rund 700 Einwohnern. Dank der unvergleichlich schönen Landschaft in einer Höhe von 850 Metern gelegen, wird Seelisberg auch die Sonnenterrasse über dem Vierwaldstättersee genannt. Neben dem fantastischen Panorama über den See laden verschiedene Sehenswürdigkeiten nach Seelisberg ein: Wallfahrtskapelle Maria Sonneberg, Kirche St. Michael, Kapelle St. Anna in Volligen, Schlössli Beroldingen, Chalcherlihaus sowie das idyllische Seelisbergerseeli mit Campingplatz. Weitere Informationen unter: Seelisberg
Luzern
Sehenswürdigkeiten gibt es in Luzern auf kleinem Raum besonders viele. Die Kapellbrücke mit dem Wasserturm ist das Wahrzeichen von Luzern und das am meisten fotografierte Denkmal der Schweiz.
Weitere Informationen unter: Luzern Tourismus
Anziehungspunkt für junge Gäste sind vor allem der Gletschergarten und das Verkehrshaus.