22. Juni 2023

Vier neue Vorstandsmitglieder für die SGG

Am 17. Juni 2023 waren die Mitglieder der SGG zur jährlichen Gesellschaftsversammlung (GV) eingeladen. Diesmal fand die GV in Altdorf statt – die SGG war Gast der Gemeinnützigen Gesellschaft Uri.

Am Morgen vor der GV fand das Treffen des Netzwerk Gemeinnützige Schweiz statt. Die beiden Fachexperten Regula Wolf und Robert Schmuki leiteten das Treffen. Robert Schmuki sprach in einem Input-Referat über wirkungsorientierte Förderung. In anschliessenden Workshops gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frage nach, wie sich in der Förderung Strategien entwickeln und die Wirkungen valide messen lassen.

Nach dem Stehlunch folgte um 13.30 Uhr mit dem eigentlichen Hauptteil der «Langstreckenlauf» der Veranstaltung: Die mit Spannung erwartete und mit wichtigen Traktanden reich befrachtete Gesellschaftsversammlung. Insgesamt 125 Stimmberechtigte hatten trotz schönstem Wetter den Weg in den Uristiersaal gefunden.

Nach Begrüssungsworten von Vereinspräsident Nicola Forster, Urs Janett (Landammann Kanton Uri) und Markus Züst (Gemeinnützige Gesellschaft Uri) kam es bereits bei den ersten Punkten (Abstimmungsprozedere, Wahl der Stimmenzähler, Genehmigung der Traktandenliste) zu engagierten Wortmeldungen und Ordnungsanträgen aus dem Plenum. Präsident Nicola Forster hatte als Sitzungsleiter einen schwierigen Spagat zu vollbringen: Da der legitime Anspruch vieler auf Information, Transparenz und demokratische Mitsprache aller; dort der gleichzeitige Wunsch der meisten Anwesenden, dass die Versammlung zielgerichtet zu Entscheiden geführt wird. Der konstruktiven Debatte zuträglich war der gleich zu Beginn gefällte Beschluss, dass alle Votanten ihre Wortmeldung vorab anmelden mussten und eine Redezeitbeschränkung von drei Minuten eingeführt wurde.

Darauf präsentierte der SGG-Geschäftsleiter Peter Haerle in einem kurzen Bericht die Tätigkeiten der SGG-Programme 2022. Dies ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, da viele Aspekte schon an der ausserordentlichen GV im November thematisiert worden waren. Die Versammlung verabschiedete wenig später auch die detailliert präsentierte Jahresrechnung und erteilte dem Vorstand die Décharge.

Auf einen Ordnungsantrag hin wurde in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit das Traktandum Vorstandswahlen vorgezogen. Mit würdigenden aber auch kritischen Worten legte Vorstandsmitglied Franz Hofer den Anwesenden die Sachverhalte dar, warum der restliche Vorstand zum schwierigen Entscheid gekommen war, den Antrag zur Abwahl ihres Vorstandkollegen Jürg Kallay zu stellen. Laut Hofer hatte das Verhalten Kallays zu einem Vertrauensverlust geführt, eine konstruktive Zusammenarbeit schien nicht mehr möglich.

Nach zahlreichen, teils emotionalen Voten pro und kontra Abwahl folgte die Versammlung dem Antrag mit klarer Mehrheit (85 zu 25 Stimmen bei 9 Enthaltungen). Bei der Wahl neuer Vorstandsmitglieder wurde auf einen Antrag aus der Versammlung hin zu den acht bestehenden Kandidaturen kurzfristig auch noch die Basler Stiftungsrätin Ruth Ludwig in den Kreis der Kandidierenden aufgenommen.

Die anschliessende Auszählung der Stimmzettel ergab ein ebenfalls deutliches Ergebnis. Die Versammlung wählte vier neue Mitglieder in den Vorstand, die von Jürg Kallay vorgeschlagenen fünf Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich nicht durchsetzen können.

Neu in den Vorstand gewählt sind:

  • Claudia Genier (Genf, Beratung/Stiftungsmanagement, Dr. Oec HSG)
  • Ruth Ludwig (Basel BS, Stiftungsrätin)
  • Michel Peter (Appenzell AR, Private Banking)
  • Laila Sheikh (Fribourg, Diplomatin EDA)

Damit zählt das Gremium neu neun Köpfe.

Mit Blick auf die Uhr entschied das Plenum das Traktandum Pro Mente Sana an den Vorstand zum Entscheid zu delegieren und die weiteren Punkte wie die erarbeitete neue Strategie, der Finanzplan und die Statutenrevision auf die kommende GV zu vertagen.

Nach dem Ende des offiziellen Teils machten sich viele SGG-Mitglieder auf den Heimweg. Rund 60 Gäste blieben über den Apéro hinaus aber auch noch zum Abendessen und nutzten die Gelegenheit für den informellen Austausch. Man genoss ein feines Essen und der Urner Sagenerzähler Walter Sigi Arnold begeisterte durch seine im Dialekt vorgetragenen lokalen Legenden, begleitet vom Perkussionisten Beat Föllmi.

Am Sonntag nahmen tags darauf noch 19 Mitglieder am kulturellen Rahmenprogramm teil. Eine Gruppe liess sich durch Altdorf führen und erfuhr dabei viel Geschichtliches über Denkmäler und alten Häuser Altdorfs. Eine zweite, etwas grössere Gruppe durfte auf einer Führung den 2016 offiziell eröffneten Gotthard-Basistunnel als Teil der NEAT besichtigen. Es ist der längste Eisenbahntunnel der Welt – der Bau hat die verantwortlichen Ingenieure und Arbeiter vor komplexe Herausforderungen gestellt, die auf der Besichtigung anschaulich geschildert wurden. Ein Apéro im lauschigen Garten der Stiftung Papilio und ein Mittagessen im Restaurant Schwarzer Löwen rundeten am Ende das gelungene Sonntagsprogramm ab.