26. Januar 2023

Zukunftsrat U24: Was beschäftigt die Schweizer Jugend?

Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) und die Schweizerische UNESCO-Kommission (SUK) lancieren gemeinsam mit Partnerorganisationen den ersten per Losverfahren zusammengestellten Bürger:innenrat für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren. Unter dem Namen «Zukunftsrat U24» verschafft das neue Format jungen Menschen in der Schweiz eine neuartige politische Stimme. Heute startet der öffentliche Aufruf mit dem «Open Call» für die Themensuche, die Teilnehmenden werden im Frühling 2023 per Losverfahren ausgewählt. Der Zukunftsrat U24 tagt ab September 2023 mit dem gewählten Thema.

Zum Start des Zukunftsrats U24 rufen die Projektträger mit dem «Open Call» alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, bis zum 9. Februar 2023 Themen einzugeben, die ihrer Meinung nach die höchste politische Dringlichkeit und Relevanz für die Zukunft haben und vom Zukunftsrat U24 ab September 2023 verhandelt werden sollen. 

Wahlen im Herbst 2023: Was sagt die junge Bevölkerung?

Im Herbst wählt die Schweiz ein neues Parlament. In der kommenden Legislatur werden die politischen Weichen gestellt, welche die Bevölkerung viele Jahre tangieren. «Junge Menschen müssen am längsten mit diesen politischen Entscheidungen leben. Doch ausgerechnet sie sind in der Politik klar unterrepräsentiert», sagt Che Wagner, Co-Leiter des Projekts. Der neue Zukunftsrat U24 schafft einen Ausgleich, indem er jungen Menschen in der Schweiz eine starke politische Stimme gibt. Rund 80 repräsentativ ausgeloste Jugendliche und junge Erwachsene treffen sich für drei Wochenenden zum Austausch über ein zukunftsrelevantes Thema. Ihre fundierten Empfehlungen tragen sie an Politik und Öffentlichkeit und nehmen so Einfluss auf die Zukunft der Schweiz.

Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen können ab sofort beim Open Call mitmachen!

Beim Zukunftsrat bestimmen Jugendliche und junge Erwachsene Thema und Lösungsansätze. Die SGG und die SUK rufen deshalb ab sofort alle in der Schweiz wohnhaften Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, sich am «Open Call» zu beteiligen und bis zum 9. Februar für sie relevante Zukunftsfragen einzugeben. Mehr Informationen zur Teilnahme am Open Call und dem weiteren Prozess gibt es laufend auf der Website, Instagram und Tiktok

Eine Themen-Kommission bestehend aus Jugendorganisationen sowie Vertretern aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik prüft die eingegangenen Voten und stellt daraus fünf Themen zur Wahl. Das letzte Wort hat dann wieder die Jugend: Im letzten Schritt werden 20’000 repräsentativ ausgeloste Jugendliche und junge Erwachsene angeschrieben und darüber befragt, ob sie Mitglied des neuen Zukunftsrats U24 werden möchten und über welche Fragestellung debattiert werden soll.

Zukunftsrat U24 – Einer der ersten Bürger:innenräte für eine Altersgruppe  

Die rund 80 Teilnehmenden des Zukunftsrates werden anhand eines mehrstufigen Los-Verfahrens zufällig ausgelost und sind somit ein annähernd repräsentatives Abbild dieser Altersgruppe. Dieses Auswahlverfahren ist das Herzstück des Zukunftsrates und ein Unterscheidungsmerkmal zu bestehenden Kinder- und Jugendparlamenten. «Mit dem Zukunftsrat wollen wir auch Jugendliche und junge Erwachsene politisch befähigen, die sich bislang kaum eingebracht haben», sagt Lara Oliveira König, die im Alter von 23 Jahren das Projekt zusammen mit Che Wagner co-leitet.

Breite Trägerschaft stützt den Zukunftsrat U24

Das Projekt wird von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) und der UNESCO-Kommission (SUK) getragen und von weiteren Partnern aus der Zivilgesellschaft gestützt. Ein grosser Mehrwert des Projekts ist gemäss der SUK, dass junge Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Meinungen in einen konstruktiven Dialog treten und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten. «Dadurch wird das Verständnis für andere Ansichten gefördert und somit ist das Projekt ein wichtiger Beitrag für den sozialen Zusammenhalt sowie die Umsetzung von Global Citizenship Education in der Schweiz», sagt Nicolas Mathieu, Generalsekretär der Schweizerischen UNESCO-Kommission.

«Die SGG hat 2023, im Rahmen des 175-jährigen Jubiläums der Bundesverfassung, das Demokratie-Jahr ausgerufen. Mit dem Zukunftsrat erweitern wir die Demokratie mit einem neuen Ansatz. So wollen wir verhindern, dass das politische Interesse junger Menschen schwindet.», sagt SGG-Geschäftsleiter Peter Haerle. 

Direktkontakt für Auskünfte: Che Wagner, Projektleiter, che.wagner@zukunfts-rat.ch, 076 230 75 29

Trägerschaft:

Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) wurde 1810 als Verein gegründet. Sie setzt sich für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft in der Schweiz ein und erforscht und fördert die Freiwilligenarbeit in der Schweiz. Die SGG schenkte im Jahr 1860 der Eidgenossenschaft das Rütli, verwaltet es seither und organisiert dort am 1. August die Bundesfeier. 2022 lancierte die SGG den Think + Do Tank Pro Futuris, der sich Zukunftsfragen der demokratischen Kultur in der Schweiz widmet und das Projekt umsetzt.. 

Die Schweizerische UNESCO-Kommission (SUK) ist eine ausserparlamentarische Kommission von 20 Mitgliedern, die vom Bundesrat ernannt werden. Zu den wichtigsten Aufgaben der SUK gehört die Bekanntmachung der Tätigkeiten der UNESCO im Bereich Bildung, Wissenschaft und Kultur in der Schweiz. Ein wichtiges Schwerpunktthema der SUK ist «Global Citizenship Education». In diesem Zusammenhang verfolgt die SUK die Vision einer aktiven Bürger:innenschaft durch politische Bildung mit globaler Perspektive.