21. April 2016

Politik – ein ernstes Spiel

Fünf bis sechs Schulklassen aus verschiedenen Kantonen und Sprachregionen nehmen jeweils an einer der fünf Projektwochen teil. In einer Vorbereitungsphase erarbeiten die Schulklassen die Grundlagen des politischen Systems der Schweiz und bereiten sich auf das Planspiel in der Bundesstadt vor. Jede Klasse reicht eine Volksinitiative mit mindestens 100 Unterschriften ein und bildet anschliessend eine politische Partei (ohne Bezug zu real existierenden Parteien). In Bern werden die Initiativen in den Fraktionen und Kommissionen behandelt und zum Schluss in der Nationalratsdebatte diskutiert und verabschiedet. SGG-Themen im Nationalratssaal Für die Projektwoche vom 28. April bis 2. Mai 2014 hat die SGG zwei Ideen eingebracht, die auf grosses Interesse stiessen. Eine Schulklasse aus Hüttwilen (TG) hat für die Volksinitiative «Zivildienst für alle» 1146 Unterschriften gesammelt. Und die Schulklasse aus Oberuzwil (SG) hat die Volksinitiative «Schweizer Nationalhymne» lanciert und dafür 478 Unterschriften erhalten. In den Kommissionssitzungen wurde intensiv debattiert. Die beiden Initiativen wurden allerdings zur Ablehnung empfohlen. An ihrer Stelle wurden eigene Gegenentwürfe mit folgendem Wortlaut erarbeitet:

Zivildienst für alle
Jede Schweizerin, jeder Schweizer ist verpflichtet, einen zivilen oder militärischen Dienst zu leisten.

Schweizer Nationalhymne
Die Schweizer Nationalhymne muss die vier Landessprachen enthalten, ebenso die Grundwerte und Ziele der schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Gesetzgeber definiert Text und Melodie. Die Kantone sollen unterstützt werden, dass die Nationalhymne in ihren Schulen gelernt wird.

Ruf nach politischer Bildung
Die jüngsten nationalen Abstimmungen haben den Ruf nach politischer Bildung und Staatskunde an den Schulen verstärkt. Auch nehmen die Warnrufe zu, dass das Schweizer Milizsystem auf Gemeindeebene in Gefahr sei, weil sich nicht genügend qualifizierte Kandidaten für die verschiedenen Ämter und Gremien fänden. Aus diesen Gründen sind Projekte wie «Schulen nach Bern» sowie die lokalen Kinderund Jugendparlamente ein wesentlicher Beitrag für die Zukunft des politischen Systems in der Schweiz.