1. August 2022
Königliche Bundesfeier mit Schwingern im Zeichen des friedvollen Kampfs
Zum ersten Mal wurde das Sägemehl auf der Rütliwiese ausgestreut. Mit zwei Jahren coronabedingter Verspätung feierte die SGG zusammen mit dem Eidgenössischen Schwingerverband (ESV) dessen 125-jähriges Bestehen und zeigte, wie der «friedvolle Kampf» im Schwingersport gelebt wird. Mit den ehemaligen Schwingerkönigen Silvio Rüfenacht und Arnold (Noldi) Ehrensberger brachten die Schwinger kurz vor dem ESAF königlichen Besuch an die Bundesfeier. «Die Schwinger versinnbildlichen das, was ich mir für unsere Gesellschaft wünsche: dass man nach dem Streit wieder zusammenkommt und sich gegenseitig das Sägemehl vom Rücken klopft», so Nicola Forster, Präsident der SGG und Rütli-Gastgeber. Markus Lauener, Obmann der Schweizer Schwinger: «Es war uns eine Ehre, diese spezielle Feier zu bereichern und unsere Interpretation von einem sportlichen und fairen Miteinander einzubringen.»
Festreden von Nora Wilhelm und Marco Solari
Der friedvolle Kampf bildete das Motto der diesjährigen Bundesfeier auf dem Rütli. «Für eine funktionierende und lebhafte Demokratie müssen wir aufeinander zugehen und Meinungsverschiedenheiten aushalten, um als Gesellschaft weiterzukommen», betont Präsident Nicola Forster die Wichtigkeit des Themas. Nora Wilhelm, Social Entrepreneur und Mitgründerin der Organisation collaboratio helvetica, fand dazu klare Worte in ihrer Rede: «Die Schweiz sollte ihr kulturelles Erbe und ihre lange Tradition des Dialogs über Sprachbarrieren und Religionsunterschiede hinweg nutzen und sektorübergreifend zusammenarbeiten, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.» Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno, gab dem Publikum in seiner Rede auf den Weg, die «Kraft der persönlichen Beziehungen zu nutzen, um unsere direkte Demokratie aus tiefster politischer Überzeugung zu stärken. Nicht nur zum Wohle der Schweiz, sondern für einen geeinten europäischen Kontinent».
Rede von Nora Wilhelm zum Download (PDF)
Mit #Lasstunsreden in den Dialog – auf und neben dem Rütli
Die letzten zwei herausfordernden Jahre haben die SGG bestärkt, sich noch mehr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen und die Menschen in den Dialog zu bringen. An der Bundesfeier lancierte Pro Futuris, der neue Think + Do Tank der SGG, das Dialogformat #Lasstunsreden. Dabei kommen Menschen mit unterschiedlichen Meinungen in einen Dialog. Auf der Rütliwiese klappte das hervorragend: Es wurden Hunderte angeregte Streitgespräche unter Andersdenkenden geführt. Das Projekt #Lasstunsreden findet bereits Ende August in der ganzen Schweiz statt. Interessierte können sich jetzt noch anmelden unter lasstunsreden.ch.
Verwalterin seit 1890
Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) verwaltet die Rütliwiese seit 1860, als sie diese gekauft und anschliessend dem Bund geschenkt hatte. Mit dem Rütli und der Bundesfeier vom 1. August will die SGG bewusst den Zusammenhalt in der Schweiz fördern. In den letzten Jahren hat die SGG jeweils eine Organisation eingeladen, die diesen Zusammenhalt prägt.
Bildergalerie
Bei Verwendung bitte den Fotografen angeben: Marco Zanoni
Kontakte
Nicola Forster, SGG-Präsident und Rütligastgeber, 079 299 51 81
Laura Curau, Leiterin Kommunikation SGG, 076 538 86 04
Rolf Gasser, Leiter der Geschäftsstelle des ESV, 079 222 54 92
Ivo Scherrer, Programmleiter Pro Futuris und Projektleiter #Lasstunsreden, 078 808 10 96