1. August 2021

1. Augustfeier war ein Frauenrütli – in Erinnerung an 50 Jahre Frauenstimmrecht

«Eine sehr würdevolle und inspirierende 1. Augustfeier»

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Alphornklänge, rot-weisse Schweizer Fahnen, die Nationalhymne mit dem neuen Text, politische Reflexionen, dieses Jahr gar von zwei Bundesrätinnen, Viola Amherd und Simonetta Sommaruga: Es gab bewährt Traditionelles bei der Rütlifeier 2021. Zusätzlich sorgte die bekannte Regisseurin Liliana Heimberg – zusammen mit mehr als 60 Akteurinnen – mit Begegnungen, Ausstellungen, Malen und besonderen Begegnungsorten für ein partizipatives und innovatives Programm. Und eine einzigartige Atmosphäre: «Es war eine sehr würdevolle und inspirierende 1. Augustfeier, die einem unter die Haut ging», resümierte Elisabeth Baume-Schneider. Sie ist Mitglied des Vorstandes der SGG und Ständerätin des Kantons Jura. Bundesrätin Viola Amherd meinte: «Es ist wichtig, dass die jungen Frauen den Kampf vieler Frauen fortführen. Es ist unwürdig, wenn Frau und Mann für die gleiche Leistung nicht den gleichen Lohn bekommen.»

Regenwetter als Symbol für den harten Kampf zum Frauenstimmrecht

Wegen der Pandemie war die Anzahl der Teilnehmerinnen auf 600 Gäste begrenzt. Und die hatten dann noch viel Regen zu ertragen, «was allerdings», so Sophie Achermann, Geschäftsführerin von Alliance F; «unsere Stimmung nicht trübte. Vielleicht steht das garstige Wetter symbolhaft für den unglaublich harten Kampf unserer Vorgängerinnen für so etwas Selbstverständliche wie das Frauenstimmrecht.» Die Vertreterinnen der Frauenverbände würdigten respektvoll das bereits Erreichte auf dem Weg zu effektiver Gleichstellung der Geschlechter, dankten den vielen, gestern und heute engagierten Frauen und schauten gleichzeitig nach vorne.

Das Rütli steht für Besinnung sowie Offenheit zur vorurteilsfreien Diskussion

Das Thema Engagement in der Gesellschaft war ein Stichwort, das der neue SGG-Präsident Nicola Forster gerne aufnahm. Als Vertreter der Gastgeberin SGG gehörte er zusammen mit Sicherheitskräften, Organisationshelfern, und Journalisten zu jenen rund 50 Männern, die auf dem Rütli präsent waren. «Das Rütli steht symbolhaft für unsere Demokratie und den Zusammenhalt der Schweiz über alle politischen Gräben hinweg. Darauf können wir Schweizerinnen und Schweizer stolz sein.» Gemäss dem neuen SGG-Präsidenten «müssen wir diesen Patriotismus aber weiterdenken. Wer den Rütli-Geist richtig versteht, muss sich insbesondere jetzt nach der Corona-Krise um den gesellschaftlichen Zusammenhalt kümmern.» Darin sieht er eine wichtige Aufgabe für die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), die das Rütli im Jahre 1860 der Eidgenossenschaft schenkte und seither die «Wiege der Eidgenossenschaft» verwaltet. «Das Rütli steht für Besinnung – aber es soll gleichzeitig Schweizerinnen und Schweizer mahnen, sich gesellschaftlichen Diskussionen zu öffnen, bei denen nicht die unterschiedlichen politischen Haltungen im Vordergrund stehen, sondern die gemeinsamen Werte und das Engagement in der Gesellschaft».

SGG-Präsident Nicola Forster begrüsst die 650 Frauen auf dem Frauenrütli

Frauentreffen auf dem Rütli (v.l.n.r: Simonetta Sommaruga, Maya Graf, Rosmarie Dormann, Brigitte Hauser-Süess, Viola Amherd)