26. November 2019

Initiative für einen Bürgerdienst: Ein Dienst von allen für alle

Die SGG fördert das Engagement zum Wohl der Gesellschaft. Die SGG unterstützt speziell das unbezahlte freiwillige Wirken. Gleichzeitig ist die SGG auch offen für andere Formen des gemeinnützigen Engagements. Sowohl real oder potenziell vergütete Engagements wie Sitzungsgelder, Zeitgutschriften oder Corporate Volunteering als auch staatlich gefordertes Engagement wie der Zivildienst können Menschen auf den Geschmack bringen, sich freiwillig für das Gemeinwohl einzusetzen. Die Initiative von «Service Citoyen» fordert, dass künftig nicht nur Schweizer Männer einen Militär- oder Zivildienst leisten. In der Bundesverfassung würde im Art. 59 wie folgt geändert: «Jede Schweizerin und jeder Schweizer leistet einen Bürgerdienst zugunsten von Gesellschaft und Umwelt. Der Bürgerdienst wird als Militärdienst, oder in Form eines im Gesetz vorgesehenen gleichwertigen Milizdienstes geleistet. Der Bürgerdienst ist so auszugestalten, dass der Sollbestand der Armee garantiert ist. Der Bund schafft die notwendigen Anreize dafür. Das Gesetz bestimmt, inwiefern Personen ohne schweizerische Staatsbürgerschaft Bürgerdienst leisten dürfen. Sie sind vom Militärdienst ausgeschlossen…» Der Büger*innendienst soll zu mehr Gerechtigkeit führen zwischen Männern und Frauen mit und ohne Schweizer Pass. Die Dienstpflicht für alle soll auch zu mehr Rekrutierungen von Frauen für die Armee sorgen und den sogenannten «blauen Weg» verunmöglichen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt zwischen sozialen Schichten und Sprachregionen, der im Kontext der Armee gerne gelobt wird, würde durch den allgemeinen Bürgerdienst multipliziert. Weil Care-Arbeit, die bisher vorwiegend von Frauen wahrgenommen wird, künftig als Bürgerdienst angerechnet werden könnte, würde diese Arbeit aufgewertet. Frauen wir Männer könnten sich im gemeinnützigen Dienst zusätzliche Kompetenzen für den Arbeitsmarkt erwerben. Wenn auch die Milizarbeit in politischen Ämtern und Kommissionen als Bürgerdienst angerechnet werden kann, gewinnt diese Tätigkeit an Attraktivität. Die SGG hofft, dass durch einen Bürger*innendienst auch viele Menschen für soziale Probleme sensibilisiert werden und für einen zusätzlichen freiwilligen Einsatz motiviert werden, der über den staatlich geforderten Dienst hinausgeht.

Weitere Informationen: https://inilab.ch/projects/68

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