27. Februar 2020
47 Orte wollen Freiwilligenarbeit Sektor-verbindend fördern
Ende Januar 2020 lief für die Gemeinden und Städte der Schweiz die Bewerbungsfrist für das 3-jährige Förderprojekt «engagement-lokal» ab. Die SGG lanciert dieses Projekt zusammen mit 14 weiteren Trägerorganisationen. Gemeinden und Städte sollen innerhalb von drei Jahren die lokale Freiwilligenarbeit in Kooperation von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nachhaltig fördern. 47 Orte haben sich beworben. Mitte März werden 10 Orte ausgewählt.
Das Projektteam von engagement-lokal schaute seit Beginn der Bewerbungsfrist im August 2019 regelmässig in das Online-Bewerbungs-Tool. Schnell waren es rund 30 Gemeinden, die ein Profil erstellten, manche von ihnen machten bereits Zwischensicherungen von eingetragenen Inhalten. Auch Mitte Januar, als noch kaum eine Handvoll Orte ihre Bewerbung definitiv abgeschickt hatten, reagierten die beiden Personen der Projektleitung gelassen. Denn sie beide führten zwischen Januar und Juni 2014 bereits den Künstlerwettbewerb für einen neuen Nationalhymne-Text durch, wo 180 der 208 Bewerbungen in den letzten zwei Tagen eingereicht wurden. Dennoch reagierte das Team erleichtert, als am 31. Januar 2020 Bewerbungen von 47 Orten der Schweiz im Online-Briefkasten lagen.
Auch Qualität und Diversität stimmen
Nicht nur die Menge der Bewerbungen bietet Grund zur Freude. Unter den 47 Bewerbungen erfüllen alle die Bedingungen zur Teilnahme am 3-jährigen Förderprogramm. Und besonders erfreulich ist zudem, dass auch die Vielfalt der Bewerbungen stimmt. Die Trägerorganisationen haben darum im März eine echte Wahl. Die Orte, die sich beworben haben, sind unterschiedlich gross. Von einem Quartier der grössten Schweizer Stadt bis zu einem Verband aus mehreren kleinen Bergdörfern sind sämtliche Siedlungstypen vorhanden. Auch verteilen sich die 47 Orte auf fast alle Kantone der Schweiz, vom Kanton Genf bis zum Kanton St. Gallen, vom Tessin über Graubünden bis nach Baselland. Auch bezüglich Bevölkerung unterscheiden sich die Orte stark. Das Spektrum reicht vom Nobelort an der Zürcher Goldküste bis zur image-geschädigten Industrie-Agglo-Gemeinde. Schliesslich bewarben sich Orte, die freiwilliges Engagement vor Ort schon seit vielen Jahren fördern, aber das Projekt engagement-lokal zum Anlass nehmen, ihre vielen Projekt unter einen Hut zu bringen und die lokalen KMUs neu an Bord zu holen, während in anderen Gemeinden seit vielen Jahren die Jungen abwandern, die Vereine sterben und Freiwilligenarbeit bisher noch mit keiner Massnahme gefördert wurde.
Wo endet Staat, wo beginnt Zivilgesellschaft?
Das Studium der Bewerbungen ist auch auf der Meta-Ebene sehr interessant. Die Orte, die sich bewarben, hatten die Aufgabe, je drei Akteure aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu nennen, die im 3-jährigen Programm miteinander eine Strategie zur lokalen Freiwilligenförderung entwickeln wollen. Alterszentren und Spitex-Organisationen tauchen in den Bewerbungen bei allen drei gesellschaftlichen Sektoren auf. In einigen Orten sind sie Teil der Gemeinde, in anderen Orten sind privatwirtschaftlich strukturiert (mit Gemeinde als Haupt- oder Teilaktionärin) oder als private Vereine und Stiftungen. Auch kirchliche Organisationen scheinen bei einigen Bewerbungen im staatlichen Sektor auf, bei anderen werden sie als Teil der Zivilgesellschaft genannt.
Startschuss Mitte März
Am 16. März werden die SGG sowie die weiteren 14 Trägerorganisationen (Beisheim Stiftung, Stiftung Mercator, Migros Kulturprozent, Schweizerischer Gemeindeverband, Schweizerischer Städteverband, Schweizerisches Rotes Kreuz, HEKS, Swiss Olympic, Schweizer Musikrat, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, Pro Senectute, Benevol Schweiz, Lokalhelden.ch der Raiffeisen Bank sowie die Abteilung Integration des Kantons Zürich) die Wahl der 10 Orte bekannt geben.
Informationen zum Projekt:
www.engagement-lokal.ch und www.sgg-ssup.ch/de/engagement-lokal