4. Oktober 2018
Es ist an uns zu danken
Am 5. Dezember wird jeweils der Tag der Freiwilligen begangen. Zahlreiche politische Gemeinden luden auch hierzulande lokale Vereine sowie Freiwillige der Nachbarschaftshilfe zu einem Apéro ein und verteilten ihnen Blumen und Honiggläser für ihre unbezahlten und unbezahlbaren Einsätze zu Gunsten des Gemeinwohls.
Liebe Leserin, lieber Leser
Am 5. Dezember wird jeweils der Tag der Freiwilligen begangen. Zahlreiche politische Gemeinden luden auch hierzulande lokale Vereine sowie Freiwillige der Nachbarschaftshilfe zu einem Apéro ein und verteilten ihnen Blumen und Honiggläser für ihre unbezahlten und unbezahlbaren Einsätze zu Gunsten des Gemeinwohls. Das Ritual erinnert leider allzu sehr an die Blumensträusse, welche Männer am Muttertag ihren Gattinnen überreichen, um indirekt einzugestehen, dass die Aufgaben in Haushalt und Familie an 364 von 365 Tagen des Jahres ungerecht verteilt sind und zu wenig geschätzt werden. Freiwillige übernehmen viele Aufgaben, die an sich in der Verantwortung des Staates liegen, vor allem in der Berufsintegration von Jugendlichen und Flüchtlingen. Künftig wird der Staat nicht mehr mit ein paar Blumensträussen davonkommen, um Freiwilligen die gebührende Wertschätzung zollen zu können. Der Staat wird in Zukunft sowohl die Freiwilligenarbeit in Vereinen und in der Nachbarschaft als auch die unbezahlte private Betreuungsarbeit zu Gunsten von Kindern und fragilen Eltern stärker unterstützen müssen, wenn er einen landesweiten Care-Kollaps vermeiden will. Auch die Unternehmen werden sich künftig aus ihrer Komfortzone herausbewegen müssen und die Freiwilligenarbeit ihrer Angestellten durch flexiblere Arbeitszeiten unterstützen müssen, wenn sie echt motivierte und engagierte Arbeitskräfte rekrutieren wollen. Am UNO-Tag der Frauen, dem 8. März, streiken Frauen weltweit, um aufzuzeigen, dass sie den Grossteil der Arbeit weltweit leisten und dafür noch immer zu wenig unterstützt und gefördert werden. Vielleicht sollten sich die Freiwilligen ein Beispiel an diesen Frauen nehmen. Denn damit unbezahlte Arbeit zu Gunsten der Gesellschaft auch künftig möglich sein wird, bedarf es einer stärkeren Unterstützung durch Staat und Wirtschaft.[nbsp]
Im Namen der SGG bedanke ich mich herzlich für Ihre Verbundenheit im ausklingenden Jahr und wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein erfülltes 2019.[nbsp]
Lukas Niederberger
Geschäftsleiter SGG