1. August 2024

Bundesfeier auf dem Rütli: Die Vielfalt schätzen, das Verbindende suchen

Während es am Morgen, im Vorprogramm zur Feier, noch recht stark geregnet hatte, klarte der Himmel gegen Mittag glücklicherweise auf. Bei strahlendem Sonnenschein begrüssten Franz Hofer und Cornelia Hürzeler vom Vorstand der SGG die Gäste.

Die anschliessende Festrede bestritt dieses Jahr der neue SGG-Präsident Anders Stokholm. In seiner auf deutsch und französisch gehaltenen Ansprache betonte Stokholm den Reichtum, der in der Vielfalt der Schweiz liege: «Die Schweiz ist nicht nur Berge, nicht nur Land, nicht nur Städte. Die Schweiz ist nicht nur Wenige, Auserwählte, hier Geborene. Die Schweiz ist nicht einfältig, eindimensional, auf einen einfachen Nenner zu bringen.» Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft sei vielmehr der Vielfalt verpflichtet.

Stokholm plädierte dafür, sich bei aller Vielfalt auf das Verbindende zu fokussieren. Dies gehe am besten gemeinsam: «In einer Gemeinschaft, wie der Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete. Oder verbunden in einem Verband, wie dem Schweizerischen Städteverband. Oder vereint in einem Verein, wie der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft.» Verbundenheit erfordere Respekt für Andersdenkende, Toleranz gegenüber Anderslebenden. «An allen Verschiedenartigkeiten vorbei das Verbindende suchen, auch das ist die Schweiz.» Das Rütli sei dabei der Ort, wo seit jeher der Zusammenhalt und das Verbindende der Schweiz gesucht werde.

Film-Impressionen

 

Um Fragen der Verbundenheit ging es dann auch bei der anschliessenden Podiumsdiskussion zum Thema «Stadt und Land». Das Gespräch zwischen Corine Mauch (Stadtpräsidentin von Zürich und Vize-Präsidentin des Schweiz. Städteverbandes) und Christine Bulliard-Marbach (Präsidentin SAB und Nationalrätin FR) moderierte Marina Villa. Corine Mauch wie auch Christine Bulliard-Marbach betonten, dass Städte und Bergregionen den gleichen, grossen Herausforderungen gegenüberstehen. Besonders von den Auswirkungen des Klimawandels sind beide stark betroffen. Aber auch eine gute Verkehrsinfrastruktur und angemessener Wohnraum sind gemeinsame Interessen. Die Schweiz profitiert dann am meisten, wenn Stadt und Land mit vereinten Kräften nach Lösungen suchen – mit gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung der Stärken des andern.

Unterhalten wurde die Festgemeinde im Rahmenprogramm mit einer Plakatausstellung und Umfrage zum Thema StadtLand, mit Musik vom Julian von Flüe Trio und der Musikgesellschaft Brunnen sowie von Einlagen des Fähndlerclubs Weggis.

Gut genutzt wurde auch die Gelegenheit, im benachbarten Musée Grütli die neue Ausstellung «Der Wert der Demokratie» zu besuchen.