8. November 2024
Altersdiskriminierung als Themenschwerpunkt des SGG-Programms Intergeneration
Altersdiskriminierung äussert sich oft unbemerkt im Alltag. Sie manifestiert sich beispielsweise in oft wohlmeinenden Aussagen wie «Du bist zu jung, um das zu verstehen» bis hin zu Sprüchen wie «In deinem Alter solltest du besser nicht mehr …». Im Arbeitsleben tritt sie zum Beispiel in Form von vorgängig festgelegten Altersgrenzen in Stellenausschreibungen auf. Ein anderes Beispiel ist das Fehlen von altersgerechter Infrastruktur im öffentlichen Raum – seien dies nun fehlende Freiräume, wo Jugendliche sich treffen und auch mal laut sein dürfen. Oder seien dies steile Treppen ohne Handlauf, die für manche älteren Menschen ein Hindernis darstellen.
Altersdiskriminierung wird dann zum Problem, wenn Menschen nur aufgrund ihres Alters in ihren Freiheiten eingeschränkt werden, wenn sie altersbedingte Benachteiligung erfahren oder wenn ihnen nur wegen des Alters gewisse Fähigkeiten nicht zugestanden werden.
Mehr dazu im Filmbeitrag von Intergeneration:
Unhinterfragte Stereotype, Vorurteile und diskriminierendes Verhalten in Bezug auf das Alter können Menschen jeden Alters – Kinder, Erwachsene oder auch Betagte –betreffen. Altersdiskriminierung passiert oft unbemerkt und wird häufig als „normal“ wahrgenommen. Doch die Benachteiligung aufgrund des Alters beeinträchtigt nicht nur den Alltag vieler Menschen. Altersdiskriminierung schadet auch dem Selbstwertgefühl und fördert in manchen Fällen soziale Isolation oder gar Depressionen.
Der Austausch zwischen den Generationen ist ein wichtiges Mittel, um Altersdiskriminierung zu bekämpfen. Denn generationenübergreifende Projekte fördern das gegenseitige Verständnis. Sie bauen Vorurteile, Stereotypen und negative Altersbilder ab. Als Mittel gegen die Segregation der Gesellschaft stärken sie auch die soziale Teilhabe und das Miteinander aller Altersgruppen. Zudem helfen fördern sie die Empathie für die Bedürfnisse und Interessen anderer Generationen.
Intergeneration hat sich zum Ziel gesetzt, mit einem Themenschwerpunkt für das Thema Altersdiskriminierung zu sensibilisieren. Das SGG-Programm möchte Organisationen und politische Entscheidungsträger auf Ungerechtigkeiten durch Altersdiskriminierung aufmerksam machen. Gleichzeitig will Intergeneration möglichst viele Akteure dazu ermutigen, gemeinsam aktiv zu werden und Veränderungen zu gestalten.
Im Rahmen des Schwerpunktthemas findet am 26. November eine in Zürich eine öffentliche Podiumsdiskussion statt:
Podiumsdiskussion 26. November – Teilhabe für alle: Wie kann die Stadt für alle lebenswert gestaltet werden?
Altersdiskriminierung im öffentlichen Raum betrifft Menschen aller Altersgruppen, insbesondere jedoch Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Wie kann der öffentliche Raum so gestaltet werden, dass er für alle Generationen zugänglich und nutzbar ist? Und welche Massnahmen sind notwendig, um Altersstereotypen abzubauen, Begegnungen zu fördern und die Bedürfnisse aller Altersgruppen gleichermassen zu berücksichtigen?
Auf der Website von Intergeneration finden sich ausserdem über 400 Generationenprojekte aus der ganzen Schweiz.
Sie haben eine Idee, wie Intergeneration Altersdiskriminierung bekämpfen könnte oder möchten sich mit den Projektleiterinnen zum Thema austauschen? Intergeneration freut sich über eine Kontaktaufnahme: https://intergeneration.ch/de/kontakt/
Links und Unterlagen zum Thema:
- Generationenprojekte im Kampf gegen Altersdiskriminierung erfolgreich
- Altersdiskriminierung im öffentlichen Raum trifft Jung und Alt – Eine Stadtplanung für alle Generationen ist heute ein Muss
- WHO Global Report on Ageism