7. Juli 2016

Projekthilfe an Jugendliche im Asylbereich

Integration erfolgt durch Bildung
Das Recht auf Bildung nach der obligatorischen Schulzeit muss auch für Jugendliche im Asylbereich gelten ? unabhängig vom rechtlichen Status. Im Kanton Aargau endet dieses Recht für Flüchtlinge jedoch abrupt nach der obligatorischen Schulzeit. Besonders hart trifft dies unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Mit seinem Bildungs-Projekt schliesst der Verein Netzwerk Asyl Aargau diese Lücke und schafft ein Bildungsangebot mit dem Ziel, die Jugendlichen auf die Berufswelt vorzubereiten. Das Projekt bietet ein umfassendes Integrationsprogramm für UMAs zwischen 16 und 18 Jahren.

Integration erfolgt durch Bildung

Das Recht auf Bildung nach der obligatorischen Schulzeit muss auch für Jugendliche im Asylbereich gelten ? unabhängig vom rechtlichen Status. Im Kanton Aargau endet dieses Recht für Flüchtlinge jedoch abrupt nach der obligatorischen Schulzeit. Besonders hart trifft dies unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Mit seinem Bildungs-Projekt schliesst der Verein Netzwerk Asyl Aargau diese Lücke und schafft ein ?Bildungsangebot mit dem Ziel, die Jugendlichen auf die Berufswelt vorzubereiten. Das Projekt bietet ein umfassendes Integrationsprogramm für UMAs zwischen 16 und 18 Jahren.

Tagesstruktur
Kurse in Deutsch und Mathematik
Verschiedene Aktivitäten, die die Alltagskompetenzen fördern, mit dem Ziel, die Integration in die Gesellschaft und den Übergang in das Berufsleben bestmöglich vorzubereiten.

Nach dem eigentlichen Projektstart im Oktober 2015 wurden sukzessive 40 Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die in der Regel vom Kantonalen Sozialdienst zugewiesen werden. Mittlerweile ist der Unterricht gut eingespielt und Besucher des Projekts sind immer erstaunt über die Hingabe, mit der UMAs und Lehrpersonen an der Arbeit sind. Nach mehreren Monaten gemeinsamen Lernens sind die Klassen – trotz sporadischen Zu- und Abgängen – zusammengewachsen. Die Schule ist im Laufe der Zeit für die Schülerinnen und Schüler zu einer Ersatzfamilie geworden, in der Afghanen mit Eritreern und Syrer mit Äthiopiern zusammenkommen – junge Frauen und junge Männer, dazu mittlerweile über 45 Freiwillige, die sich mit Herzblut engagieren und Verantwortung übernehmen. 60% der UMAs im Bildungsprojekt haben nach durchschnittlich 10 Monaten in der Schweiz immer noch Status N (Flüchtlinge im Asylverfahren). Unter diesen Bedingungen ist der nötige nächste Schritt, der Eintritt in die Kantonale Berufsschule, leider nicht möglich.

Die Sorge «was geschieht mit mir nach der obligatorischen Schulzeit?» ist bei den jungen Erwachsenen sehr spürbar. Zusätzlich verbreitert sich unter den UMAs die Erkenntnis, dass der Berufseinstieg in der Schweiz über hohe Hürden geht und sie noch ganz am Anfang des Weges stehen. So breitet sich der Wunsch aus, engeren Kontakt mit einer Betreuungsperson zu haben, um intensiver lernen zu können. Eine Gruppe von Freiwilligen hat daraufhin mit dem Aufbau eines Mentoring-Programms reagiert, wo Schüler und bereitwillige Paten zusammengebracht werden. Das Projekt ist sehr lebendig und dynamisch. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen und Betreuende lernen viel dazu. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass es mit Hilfe vieler Spenderinnen und Spender möglich war, diesen sicheren Ort für 40 Schülerinnen und Schüler zu schaffen – und hoffentlich noch über das Jahr 2016 hinaus weiterzuführen.

Der SGG danken wir herzlich für ihre ideelle Unterstützung sowie die Spende in der Höhe von 10 000 Franken.

Werner Senn, Projektleiter im Verein Netzwerk Asyl Aargau